Verständnis schaffen und Kooperationen eingehen als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit

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An welchen Stellen bringen uns Konfrontationen weiter und an welchen Kooperationen? 

Durch welche Veränderungen bekommen wir mehr Frauen in Führungspositionen? 

Diese und weitere Fragen beantwortet Julia Grebe im Rahmen der Interviewreihe “Einstieg. Aufstieg - für Frauen in Politik und Verbänden. 

Julia Grebe

Geschäftsführerin Landesverbände der Maschinenringe


Führungspositionen sind im Agrarbereich weiterhin sehr männlich geprägt.

Frauen, die den Beruf der Landwirtin erlernen, machen dies aus einem Herzenswunsch heraus und haben meist einen Hof in der Familie oder heiraten in einen Betrieb ein.
Es gibt mittlerweile zwar mehr Landwirtinnen und Betriebsleiterinnen als früher, jedoch versuchen Frauen meiner Erfahrung nach weiterhin tendenziell Familie und Job zu vereinbaren und werden daher auch weiterhin zurückstecken. 

In anderen Berufen schließen sich bestimmte Positionen auf Führungsebene einfach aus, wenn ich nicht Vollzeit arbeiten kann oder will. Je größer und vielfältiger das Unternehmen, desto schwieriger wird es dann noch, gehobene Positionen in Teilzeit auszuüben.


Welche Veränderungen sind notwendig, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen?

Ich beobachte oft, dass Männer eher Männer fördern, Frauen aber nicht unbedingt Frauen. Das sollten wir ändern. Meiner Ansicht nach müssen Männer in höheren Positionen mehr Verständnis in Bezug auf Aufstiegschancen für Frauen aufbringen. 

Wenn Arbeitgeber verstehen, was es bedeutet, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, könnten daraus mehr Verständnis und auch flexiblere Arbeitszeitmodelle hervorgehen.
In meiner Zeit im Energiekonzern habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Männer in höheren Führungsetagen dieses Verständnis nicht mitbringen, da deren Frauen häufig für die Familie zu Hause geblieben sind und ein sehr traditionelles Familienmodell lebten.
Wir haben an vielen Stellen noch eine Generation in Führungsetagen vertreten, die es nicht nachvollziehen kann, dass eine Frau Mutter sein kann und gleichzeitig in ihrem Job so aufgeht, dass sie sich auch darin verwirklicht. 


An welchen Stellen bringen uns Konfrontationen weiter und an welchen Kooperationen?

Es geht heute noch viel zu oft um Konfrontation und um Personen als um die Sache.
Nur noch etwas mehr als 1% der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft – da sind Kooperationen in Verbänden für das Voranbringen gemeinsamer Interessen essentiell. 

Konfrontation bringt uns nur weiter, wenn wir Grenzen zur Konkurrenz abstecken wollen, an anderer Stelle ist meiner Ansicht nach Zusammenhalt gefragt.
Es braucht Schulterschlüsse und Allianzen, um unsere landwirtschaftlichen Betriebe zu unterstützen und unter anderem auch global zukunftsfähig zu machen. 
Frauen haben den Vorteil, dass sie oft empathischer und integrierender sind. 
Wenn wir es also schaffen, mehr Frauen zu fördern und unsere Kräfte zu bündeln, kommt am Ende mehr für alle dabei raus. 


Wie überwindet man sich, Ideen zu unterstützen, die von jemand anderem kommen?

Es zeugt von Größe, wenn man aufeinander zu- und Kooperationen eingeht, um die gemeinsame Sache voran zu bringen statt am eigenen Standing festzuhalten.
Hier zeigt sich oft auch ein Unterschied zwischen Männern und Frauen:
Während die Männer für einen Erfolg, zu dem sie auf dem Weg dorthin wenig beigetragen haben, gerne mal glänzen, findet man die Frauen häufiger in der inhaltlichen Ausarbeitung wieder. Da dürfen wir noch besser werden. Letztendlich sollte es aber immer um die Sache gehen!

Während die Männer für einen Erfolg, zu dem sie auf dem Weg dorthin wenig beigetragen haben, gerne mal glänzen, findet man die Frauen häufiger in der inhaltlichen Ausarbeitung wieder. Da dürfen wir noch besser werden. Letztendlich sollte es aber immer um die Sache gehen! Während die Männer für einen Erfolg, zu dem sie auf dem Weg dorthin wenig beigetragen haben, gerne mal glänzen, findet man die Frauen häufiger in der inhaltlichen Ausarbeitung wieder. Da dürfen wir noch besser werden. Letztendlich sollte es aber immer um die Sache gehen!

Mein Appell: 

Habt keine Angst Eure Frau zu stehen, seid mutig, weniger selbstkritisch und haltet zusammen!


Datum des Interviews: 08.10.2021

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Moin, ich bin Janina Tiedemann.

Ich bin Moderatorin und stärke als Trainerin und Speakerin seit 6 Jahren Frauen für Führungspositionen in Politik & Verbänden.
Wir brauchen tolle Frauen, die die Gesellschaft gestalten wollen!

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